Oliver Schönfeld.
Schlicht und schön: Danish Design ist Kult!.

Schlicht und schön: Danish Design ist Kult!

Von der Architektur bis zur Inneneinrichtung: Design aus Skandinavien und speziell aus Dänemark wird seit Jahrzehnten weltweit geschätzt. Wo liegen die Wurzeln dieser Tradition und was macht Danish Design so einzigartig? Hier finden Sie Antworten.

Von der Architektur bis zur Inneneinrichtung: Design aus Skandinavien und speziell aus Dänemark wird seit Jahrzehnten weltweit geschätzt. Wo liegen die Wurzeln dieser Tradition und was macht Danish Design so einzigartig? Hier finden Sie Antworten.

Eine Portion Hygge-Behaglichkeit in den Alltag transportieren. Das aus vielen Urlauben bekannte skandinavische Flair auch zu Hause erleben. Für die Beliebtheit von dänischem Design sprechen viele gute Gründe. Von Einrichtungsgegenständen bis hin zu Uhren und Schmuck ist Danish Design über die vergangenen Jahrzehnte hinweg zu einem renommierten und international anerkannten Qualitätsmerkmal geworden.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor dafür dürfte die Reduktion auf das Wesentliche sein, die Designer aus dem Norden so perfekt beherrschen. Klare Formen, eingängige Linien, oft in der Tradition des Bauhaus-Stils, die Konzentration auf hohe Funktionalität, dazu viel Liebe zum Detail und hohe Kreativität. Das macht Danish Design und typische dänische Architektur einzigartig. Es ist zeitlos elegant, stilvoll, nie auf kurzzeitige Effekte, sondern auf nachhaltige und dauerhafte Wirkung ausgelegt. Die reduzierte und gleichzeitig oft weiche Formensprache wirkt immer natürlich und immer vertraut – so wie ein treuer, langjähriger Begleiter.

Doch wann trat Danish Design seinen weltweiten Siegeszug an? Die klare Formensprache begann sich ab den 1950-er Jahren endgültig rund um den Globus zu etablieren, in ganz Europa ebenso wie in den USA. Arne Jacobsen, Jørn Oberg Utzon, Alvar Aalto – das sind nur einige Vertreter der ausgeprägten skandinavischen Architektur- und Designrichtung, die spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg stilbildend wurde. 

Die skandinavischen Nachkriegsmoderne wurde buchstäblich stilbildend für Generationen von Architekten – nicht nur in Dänemark. Der Grundcharakter dieser Bauweise lässt sich klar umreißen: Konstruktive Ehrlichkeit und formale Reduktion kennzeichnen sowohl Wohngebäude der jungen Moderne als auch zahlreiche stilprägende öffentliche Bauten. Dabei kennzeichneten von Beginn an natürliche Materialien wie Holz, traditionell handwerklich gebrannte Ziegel und insbesondere auch Glas den typisch nordeuropäischen Baustil. 

Ein Synonym für beeindruckendes Danish Design ist bis heute das von Utzon entworfene Sydney Opera House. Der Architekt, der stets betonte, „etwas für Menschen schaffen“ zu wollen, wurde 2003 mit dem Pritzker-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Doch es gibt nun unzählige weitere Meilensteine dänischer Architektur, die nicht unerwähnt bleiben dürfen. Das Utzon Center in Aalborg (Nordjütland) etwa ist das letzte Werk des weltbekannten Architekten. Als Ausstellungs- und Universitätsgebäude prägt es mit seinen natürlichen Formen heute die Stadtsilhouette und schmückt den Limfjord. Architekt Henning Larsen hat mit der 2005 eröffneten Oper in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sein Meisterstück abgeliefert – eines der modernsten Gebäude weltweit, geprägt von dem großzügigen Foyer, das weite Blicke aufs Wasser eröffnet.

Nördliche von Kopenhagen, in Humlebaek, ist das Kunstmuseum Louisiana seit Jahrzehnten ein Besuchermagnet. 1958 nach Plänen der Architekten Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert fertiggestellt, bildet das Kunsthaus eine organische Einheit mit der umgebenden Natur. Ein weiteres Museumshighlight dänischer Architektur: das Kunstmuseum ARKEN in Ishøj, südlich von Kopenhagen gebaut nach den Plänen des dänischen Architekten Søren Robert Lund. Das Gebäude, das 1996 fertiggestellt wurde, erinnert an ein in den Dünen gestrandete Schiff. Zu den markanten Eyecatchern an der Kopenhagener Hafenfront zählt der Anbau der Königlichen Bibliothek. Der Fassade aus schwarzem, glänzendem Marmor verdankt das Bauwerk den Spitznamen „Schwarzer Diamant“. Der Entwurf des 1999 eröffneten Gebäudes stammt vom Architektenbüro Schmidt, Hamer und Lassen. 

In der Inneneinrichtung setzt sich diese Stilrichtung fort, mit klassisch eleganten Möbeln, die mithilfe traditioneller Handwerkstechniken und natürlicher Materialien gefertigt wurden: Holz statt Stahlrohr, Tischlerkunst statt Zusammenschweißen. Danish Design begeisterte etwa zu Beginn der 1950-er Jahren mit der drei Jahre andauernden Wanderausstellung "Design in Skandinavien", die insbesondere in Nordamerika für Furore sorgte. Zu den bekanntesten Vertretern das Danish Design im Interieur gehört zweifelsohne Arne Jacobsen. Schlichte, zeitlos schöne Eleganz sowie die Verwendung hochwertiger Materialien machen seinen Einrichtungsstil „made in Denmark“ so besonders.

Heute hat sich der Interieur-Trend Danish Design fest etabliert – genauso wie die skandinavische Architektur. Die Schönheit des Nordens, die sich widerspiegelt in natürlichen Materialien und klassischer Handwerkskunst: Mit Ziegeln von Randers Tegl holen Sie sich diesen besonderen Baustil und dieses Lebensgefühl nach Hause.